Was Theater und KI miteinander zu tun haben
9/2/20253 min lesen


Ich bin Quereinsteiger. Komme aus den Geisteswissenschaften, bzw., und noch schlimmer: aus der Welt der Kunst und Literatur!
Die Techwelt war für mich zu Beginn ein Buch mit sieben Siegeln. Erst nach und nach, über diverse Projekte, Mandate und Jobs, arbeitete ich mich ein in die Welt aus Bits und Bytes.
Früh war mir klar, dass Excel-Tabellen leider nie mehr meine besten Freunde werden – aber das Thema Machine Learning hat mich von Anfang an begeistert. Die Strukturen und Vorgänge im menschlichen Hirn nutzen, um Computer intelligenter zu machen? Unglaublich spannend! Und irgendwie gefühlt viel näher dran an dem, was ich ursprünglich gemacht habe. Aber wieso eigentlich?
Warum Dramatiker*innen und generative KI so gut zusammenpassen
In seinem New York Times Bestseller "Co-Intelligence" formuliert Wharton-Professor Ethan Mollick es so: Menschen, die beruflich schreiben – Autor*innen, Drehbuchautor*innen, Journalist*innen – sind oft besonders gut darin, mit KI umzugehen. Sie haben Erfahrung darin, Perspektiven zu wechseln, Kontext zu schaffen und Texte für verschiedene Zielgruppen zu adaptieren.
Als ehemaliger Theaterautor und Dramaturg kann ich das aus eigener Erfahrung bestätigen: Seit fast drei Jahren arbeite ich täglich mit ChatGPT, Claude & Co., und meine Kollaborationen mit GenAI unterscheiden sich markant von dem, was ich bei vielen Kolleginnen und Kollegen beobachte. Aus dieser Beobachtung heraus ist die Idee zu ANADAI überhaupt erst entstanden.
Was Autor*innen anders machen
Mollick identifiziert mehrere Schlüsselfähigkeiten, die Schreibende mitbringen:
Perspektivwechsel: Autor*innen sind gewohnt, aus verschiedenen Blickwinkeln zu denken
Kontextualisierung: Sie können komplexe Situationen schnell erfassen und einordnen
Zielgruppenadaption: Texte für unterschiedliche Leser*innen zu optimieren ist ihr Daily Business
Iterative Entwicklung: Der Schreibprozess lebt von Überarbeitung und Verfeinerung
Diese Fähigkeiten sind exakt das, was effektive KI-Kollaboration ausmacht. Während viele Menschen KI wie ein Google auf Steroiden verwenden, führen Schreibende tendenziell die Gespräche mit der Technologie, die sie bisher in ihren Köpfen mit sich selber führen mussten.
Vom natürlichen Vorteil zum systematischen Ansatz
Hier setzt ANADAI an. Mollicks Beobachtung ist der Ausgangspunkt, aber wir gehen einen Schritt weiter: Was, wenn wir diese natürlichen Schreiber-Fähigkeiten systematisch auf alle Wissensarbeiter übertragen könnten?
Die ANADAI-Methode macht genau das. Sie überträgt bewährte Theater- und Schreibtechniken auf die Interaktion mit generativer KI.
Aktive Regieführung statt passivem Prompt Engineering
Rollenwechsel und Perspektivspiele als strukturierte Methodik
Protagonist-Antagonist-Dynamiken für tiefere Problemanalyse
Szenario-Entwicklung für komplexe Entscheidungsprozesse
Was Schreibende nutzen, um ihre Bücher und Theaterstücke zu Papier zu bringen, wird zu einer erlernbaren Systematik für alle, die mit komplexen Aufgaben zu tun haben und Wissensarbeit leisten.
Mollick als Pionier der praktischen KI-Forschung
Die Lektüre von Ethan Mollicks Buch "Co-Intelligence" lohnt aus verschiedenen Gründen. Als Associate Professor an der Wharton School und Co-Direktor der Generative AI Labs erforscht er seit Jahren die Auswirkungen von KI auf Arbeit, Unternehmertum und Bildung. Seine Forschung zeichnet sich dabei durch einen angenehm pragmatischen, «weltlichen» Ansatz aus: Statt theoretischer Spekulationen liefert er verständliche und anwendbare Erkenntnisse.
Mollicks Substack-Newsletter "One Useful Thing" mit weit über 300'000 Abonnent*innen gilt als eine der besten Quellen für praktische KI-Insights. TIME Magazine führt ihn als eine der einflussreichsten Personen im Bereich Künstlicher Intelligenz.
Warum Sie "Co-Intelligence" lesen sollten
Mollicks Buch ist das Gegenteil von Hype-getriebener KI-Literatur. Es ist ein Praxisleitfaden für Menschen, die verstehen wollen, wie menschliche und maschinelle Intelligenz synergetisch zusammenwirken können.
Drei zentrale Erkenntnisse, die auch ANADAI-Nutzer*innen interessieren sollten:
KI als Denkpartner, nicht als Werkzeug: Die besten Ergebnisse entstehen durch echte Kollaboration
Die Bedeutung des "Human in the Loop": Menschen müssen aktiv steuern, nicht passiv konsumieren
Experimentierfreude als Schlüsselkompetenz: Wer nicht experimentiert, verschenkt Potenzial
Die praktische Seite der KI-Revolution
Die Parallelen zwischen Mollicks Forschung und der ANADAI-Methodik sind so frappierend, dass wir Kontakt zu ihm aufgenommen haben. Theater trifft KI-Forschung – eine Begegnung, die hoffentlich für beide Seiten aufschlussreich sein wird (und nicht nur für uns...).
Falls Sie "Co-Intelligence" (gibt's auch auf Deutsch) noch nicht gelesen haben: Tun Sie es. Mollicks Buch ist die beste Einführung in die praktische Seite der KI-Revolution (finden jedenfalls wir).
Und falls Sie sich fragen, wie Sie selbst von den erwähnten Autor*innen-Vorteilen profitieren können: Dafür gibt's ANADAI. Bei Interesse erreichen Sie uns unter hello@anadai.net.
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